Audioeinführung zu "Jugend ohne Gott"

Shownotes

Welchen Beitrag kann eine einzelne Person leisten, wenn eine Gesellschaft am Kipppunkt steht?

Vor einer Klasse steht ein Lehrer mit all seinen Idealen. In einem Jungengymnasium. Bald geht’s los, dann ist Krieg. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es wird ordentlich aufgerüstet und alle sollen zum Wehrdienst. So befiehlt es die Regierung. Und die Propaganda schallt durch jeden Flur, in jedes Ohr.

Dieses Szenario lässt Autor Ödön von Horváth in seinem 1937 erschienenen Roman Jugend ohne Gott zum Alptraum für alle werden: Verzweifelt versucht der Lehrer die Würde des Menschen gegenüber seinen Schülern zu verteidigen, wenigstens einen Funken – es kostet ihn beinahe seinen Job. Er soll die Jungen zur Kriegstauglichkeit erziehen. Starke und furchtlose Männer sollen sie werden. Zweifel sind verboten und selbst von den Schülern nicht erwünscht. In einem Zeltlager eskaliert dann plötzlich die Situation: Ein Schüler wird tot aufgefunden. Es entspinnt sich ein Krimi, der immer neue Wendungen nimmt. Doch eine Frage bleibt: Was bedeutet Schuld, wenn ein Staat längst dabei ist, sich von jeder Moral zu verabschieden?

Nils Zapfe inszeniert den Literaturklassiker als furiosen Monolog unterlegt mit einem Live-Soundtrack von Christoph Hamann und macht die innere und äußere Lebenswelt des Lehrers erlebbar.

Jugend ohne Gott / nach Ödön von Horváth / 👽 13+ / Regie: Nils Zapfe / Mit: Dominik Dos-Reis, Christoph Hamann / Ort: Theaterrevier / Dauer: ca. 1:30, keine Pause / Premiere: 19.12.2025

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